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Der spanische Automobilhersteller Seat wurde 1950 gegründet. Die Gründung erfolgte mittels Staatskrediten und Bankkrediten und mit der Unterstützung des italienischen Autoherstellers Fiat. Seat ist ein Akronym für „Sociedad Española de Automóviles de Turismo“.
Während des Franco-Regimes (1939-1975) wurde entschieden, dass Spanien Autohersteller sein soll und Autos für das Volk herstellen sollte. Bevor dieser Zeit waren Autos nur einer kleinen Oberschicht vorbehalten gewesen.
Im Jahr 1953 verließ der erste Seat 1400 A das Werk in Zona Franca, in der Nähe von Barcelona. Teile dieses Mittelklassewagens wurden im Fiat-Werk in Italien hergestellt, aber die Endfertigung erfolgte im Seat-Werk in Spanien. Bei den Modellen handelte es sich um Lizenzfertigungen des Fiat-Konzerns. Bauteile wurden bei Fiat gefertigt, nach Spanien geliefert, montiert und das Fahrzeug kam dann in Spanien auf den Markt.
Historisch gesehen gab es also enge Beziehungen zwischen Seat und Fiat. Dies gilt insbesondere beim Seat 124.
Aber Seat kooperierte auch mit dem sowjetischen Automobilhersteller Lada bei mehreren Modellen, zum Beispiel dem Lada 2101. Der als Staatsunternehmen fungierende Automobilkonzern Seat hatte großen Erfolg mit dem Seat 600, der im Jahr 1957 vorgestellt wurde. Der sehr beliebte kleine Seat 600 wurde das Pendant zum VW Käfer, der auf dem deutschen Markt einen ähnlichen Erfolg erlebte.
Im Laufe der 1950er-Jahre folgten weitere Lizenzfertigungen des Fiat-Konzerns an Kleinwagen und Mittelklassewagen. Die Autos waren einfach zu produzieren, sodass sie für die Verbraucher in Spanien bezahlbar blieben. Zu der Zeit wurde der Seat 1500 das beliebteste Taxi-Modell in Spanien.
Einer der Höhepunkte der italienisch-spanischen Partnerschaft war der Seat 850 Spider. Es handelte sich um einen Zweisitzer, der mit einer schicken, sportlichen Optik und guten Motoreigenschaften zu einem Auto wurde, das viel Aufmerksamkeit auf sich zog.
Seat überraschte den Markt, als der spanische Autobauer im Jahr 1975 sein erstes selbst entwickeltes Modell vorstellte. Dabei handelte es sich um das Seat 1200 Sport Coupé, einem zweitürigen Coupé der unteren Mittelklasse, das aufgrund der schwarzen Kunststofffront den Spitznahmen „Bocanegra“ („schwarzer Mund“) erhielt. 1977 erschien mit dem Seat 1430 Sport Coupé das Nachfolgemodell, das insbesondere in Deutschland ein Erfolg wurde.
In den frühen 1980er-Jahren, ging die Kooperation zwischen Seat und Fiat schrittweise zurück. Das lag auch daran, dass die beiden Automobilhersteller mit dem Seat Ronda und dem Fiat Ritmo fast identische Modelle produziert hatten.
Im Jahr 1982 wurde ein Teil von Seat an Volkswagen (VW) verkauft und somit wurden neue internationale Kooperationen für die Herstellung von Autos unterzeichnet.
Seat Deutschland wurde als unabhängiges Importunternehmen gegründet, um den gesamten deutschen Markt zu bedienen. Diese Entscheidung war auch der Beginn eines breiteren strategischen Eintritts in den mitteleuropäischen Markt.
Zur gleichen Zeit begann Seat sowohl VW und Audi auf dem spanischen Markt zu vermarkten, und im Jahr 1990 gehörte Seat zu 100 % zum Volkswagenkonzern.
1984 führte Seat ein Modell ein, das sich als großer Verkaufserfolg erweisen sollte. Seat Ibiza, entworfen vom italienischen Industriedesigner Giorgio Giugiaro, wird bis heute regelmäßig in überarbeiteten Versionen immer wieder auf den Markt gebracht, da die Nachfrage weiterhin besteht.
Mit neuen deutschen Eigentümern wurden die Seat-Modelle nun zunehmend mit VW-Komponenten entwickelt und mit einem Design, das von VW inspiriert war. Der Seat Mii ist dafür ein gutes Beispiel. Dieses Modell ist in der Tat stark vom VW Up inspiriert. Aber nicht nur VW beeinflusst seither die Seat-Modelle. Auch Škoda und Audi.
Der Seat Ibiza ist heute stark vom VW Golf inspiriert, aber das Vorgängermodell, Seat Fura, orientierte sich an Modellen von Fiat. Die Zeit für reine Reproduktionen auf der Grundlage anderer Marken scheint der Vergangenheit anzugehören. 1991 wurde der Seat Ibiza somit zum eine millionsten Mal hergestellt und 1995 wurde das 10 millionste Auto verkauft.
Bei den olympischen Sommerspielen in Barcelona 1992 zählte Seat zu einem der Sponsoren und der kompakte Pkw Seat Toledo war das offizielle Fahrzeug der olympischen Spiele. Seit 2004 ist das Modell auch als Kombi erhältlich.
Bereits in den frühen 1970er-Jahren beteiligte sich Seat im internationalen Motorsport. Das erste Mal, dass Seat wirklich die Aufmerksamkeit auf sich lenkte, war im Jahr 1977, durch das Belegen des 3. und 4. Platzes bei der Rallye Monte Carlo.
Die Ibiza-Ausführung „Kit Car“, ein Rennwagen in Reinkultur, der für Straßen nicht zugelassen war, siegte in der Klasse für Zweiliter-Fahrzeuge bei der FIA Rallye-Weltmeisterschaft, die von 1996 bis 1998 gefahren wurde.
Die Teilnahme am Motorsport und vor allem am Rallye-Sport, wie der 3-Städte-Rallye, der Tourenwagen-Meisterschaft und der SEAT León Supercopa-Meisterschaft führte zu Erfolgen für Seat und sollte sich auszahlen. Denn steigender Umsatz und starke Nachfrage bei einer ganzen Reihe von führenden Seat-Modellen waren die Folge.