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Der Automobilhersteller Volvo wurde 1927 von Gustaf Larson und Assar Gabrielsson in Schweden gegründet. Als Verkaufschef und Ingenieur übernahmen sie die Bezeichnung Volvo, lateinisch für „Ich rolle“ von ihrem vorherigen Arbeitgeber Svenska Kullagerfabriken AB, der den Namen seit 1919 nicht mehr nutzte.
Die Initiative der beiden Automobilbegeisterten ging der Gründung voraus. Bereits 1924 begann die Konstruktion des ersten Wagens Volvo ÖV4, auch Jakob genannt, der schließlich drei Jahre später, 1927 präsentiert wurde.
Die Variante des offenen Vierzylinders wurde noch im gleichen Jahr um den geschlossenen namens PV4 ergänzt. Bis 1958 gingen zehn weitere Modelle in Serie. Ein Meilenstein ist der Volvo PV 36 Carioca aus dem Jahr 1935 – vom ersten Stromlinienfahrzeug Europas wurden aufgrund der hohen Kosten und geringen Abnahme etwa 500 Stück gefertigt.
Der Volvo PV444 führte das Unternehmen seit 1947 zum weltweiten Durchbruch. Kein Vergleich mit den Verkaufszahlen der Vorgängermodelle - der Nachfolger PV544 verkaufte sich zwischen 1958 und 1965 zirka 440.000 Mal.
Weil seine Form an einen Katzenbuckel erinnert, bürgerte sich der Name Buckelvolvo ein. Ab 1955 wurden auch Dreipunktgurte eingeführt.
Der Volvo P120, auch bekannt als Volvo Amazon, der ab 1956 bis 1970 produziert wurde, war ein Verkaufsschlager. Der Mittelklassewagen wurde als Familienwagen und in Hinblick auf Sicherheitsaspekte konzipiert. Im Amazon wurden auch erstmals Kopfstützen eingeführt, die heute zu den Sicherheitsstandards zählen.
In allen Modellen wurden hochwertige Bremsanlagen eingebaut. Die Karosserien von Volvo versprachen einen hohen Standard. Schon in den Siebzigern forschte der Hersteller an umweltfreundlichen und Elektroauto-Modellen. 1976 wurde ein Katalysator mit Lambda-Sonne bei den Modell 240 und 260 eingeführt.
Durch seinen Fernsehauftritt 1962 in der ersten Staffel von „Simon Templar“ mit Roger Moore wurde der Sportwagen Volvo P1800 einem größeren Publikum bekannt. Der Nachfolger, der Sport-Kombi P1800ES wurde zehn Jahre später aufgrund seiner Form unter dem Spitznamen „Schneewittchensarg“ bekannt.
Der Volvo C303 Cross Country war eigentlich als Geländewagen für das Militär vorgesehen, fand aber als Ableger C304/306 auch Liebhaber auf der Straße.
Der „Buckelvolvo“, der „Schneewittchensarg“, der Mittelklassewagen Volvo 140 aus dem Jahr 1966 und sein Oberklasse-Nachfolger, der Volvo 164 aus dem Jahr 1968 haben nicht nur international Anerkennung gefunden. Die Modelle begründen den typischen, eckigen und funktionellen Stil der schwedischen Marke.
1975 übernahm Volvo den niederländischen Automobilhersteller DAF. Der Volvo 66 wurde vom DAF 66, einem Wagen der unteren Mittelklasse, abgeleitet. Neu war damals das vollautomatisierte Riemen- bzw. Variomatic-Getriebe, das Volvo ab 1976 teils in die 300-Reihe übernahm.
In der Kompaktklassenserie 300 wurden bis 1991 die Modelle 340, 343/345 und 360 und insgesamt fast 1,4 Mio. Stück hergestellt.
Die Serie 700 sollte ab Anfang der Achtziger noch erfolgreicher werden. In zehn Jahren Produktionszeit wurde das Modell der oberen Mittelklasse als Limousine, Kombi und als Coupé produziert und fast 1,5 Millionen mal verkauft.
Neben der Serie 400 ab 1986 und der Serie 900 ab 1990, die besonders durch ihre Laufzeitleistung begeisterte, war die Serie 200 auf der Beliebtheitsskala ganz oben.
Mit über 2,8 Millionen verkauften Modellen toppte die Serie 200 in der oberen Mittelklasse zwischen 1974-1993 sogar die 900er Reihe, die ab 1990 die Serie 700 ablöste und deren Kombiversion zum Publikumsliebling aufstieg.
Mit dem Produktionsende der Modellreihe 900 1998 verabschiedete sich Volvo von dem kantigen Design, mit dem der Autohersteller bekannt geworden war. Schon 1996 änderte das Unternehmen Bezeichnungen und führte eine neue Zählung ein – die Buchstaben beziehen sich auf den Karroserietyp, die Zahl auf die Klasse.
Der Kombi V70 und die Limousine S70 beruhten technisch auf dem Mittelklassemodell Volvo 850, wurden 1996 aber von einem Facelift unterzogen. Das Sortiment ist mit einer Offroad-Version, dem Volvo XC70, ergänzt worden.
In der unteren Mittelklasse entstand in einem Joint-Venture mit Mitsubishi 1995 der Volvo S40/V40, dessen Plattform baugleich mit dem Mitsubishi Carisma ist. Aktuelle Nachfolger sind die Limousinen S60 und S90. Kombi und Cross Country Modelle, teils mit SUV Attributen bietet Volvo derzeit vier an, den V40, V60, V90 sowie die Limousine S60.
Der Produzent großer Autos nahm 2002 SUVs in sein Programm auf. Seit 2010 ist das Modell XC90 auch mit V8-Motor erhältlich. Der Kompakt-SUV XC 60 steht ebenfalls zum Verkauf.
Die Fahrzeuge von Volvo zeigen über Jahrzehnte hinweg eine hohe Leistung im Automobilsport. Bereits 1965 siegte das Volvo-Team im PV544 in der Safari-Rallye. Auch ein Amazon122S konnte durch einen Sieg im gleichen Jahr bei der Akropolis-Rallye das Publikum von den Fähigkeiten der Marke überzeugen.
In den Achtzigern stieg der Volvo 240 Turbo zum weltweit erfolgreichsten Tourenwagen auf.
Der Volvo 850 war 1994 der erste Kombi, der zu einem Rennen angemeldet wurde. 2016 bescherte Thed Björk der Marke dann den ersten WTCC-Sieg.