Da das Getriebe eines der wichtigsten Fahrzeugteile eines Autos ist, kann man davon ausgehen, dass alle Autobesitzer wissen, was ein Getriebe ist. Dabei wissen die wenigstens, wie ein Getriebe genau funktioniert und wo der Unterschied zwischen einem manuellen und einem Automatikgetriebe liegt. Zudem gibt es heutzutage viele verschiedene Arten von Getrieben.
Inhaltsübersicht
- Was ist ein Getriebe?
- So funktioniert ein Getriebe
- Manuelles Getriebe oder Automatikgetriebe
- So funktioniert ein Automatikgetriebe
- Was ist ein halbautomatisches Getriebe
- Die wichtigsten Fakten zu DSG-Getrieben
- So funktioniert ein Sequentielles Getriebe
- Das ist die Active Shift Control
Was ist ein Getriebe
Das Getriebe ist ein elementarer Teil Ihres Autos ohne den das Fahren nicht möglich wäre. Als Teil des Antriebsstrangs sitzt das Getriebe direkt am Motor und wandelt die Drehzahl des Motors in Drehmoment um, wodurch die Räder angetrieben werden.
Dabei ist das Getriebe dafür verantwortlich, ein effizientes Fahren zu ermöglichen. Durch das Wechseln der Gänge, was entweder automatisch oder manuell stattfindet, kann man dafür sorgen, dass die Drehzahl niedrig bleibt, der Motor geschont und der Kraftstoffverbrauch gesenkt wird. So wird zudem sichergestellt, dass der Motor nicht überlastet wird.
Im Wesentlichen unterscheidet man bei PKWs zwischen Schaltgetrieben, bei denen zwischen 5 oder 6 Gängen manuell gewechselt werden kann, und Automatikgetrieben, die den Gangwechsel vollautomatisch durchführen ohne dass der Fahrer die Schaltung bedienen muss.
So funktioniert ein Getriebe
Kurz zusammengefasst funktioniert das Getriebe, indem es die Kraft vom Motor über die Antriebswelle und Radachse an die Räder weiterleitet, wodurch Sie das Auto fahren können. Durch das Wechseln des Ganges ändert sich das Zusammenspiel verschiedener Zahnräder im Inneren des Getriebes. So werden unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse hergestellt. Die Kraft des Motors wird also durch das Getriebe so umgewandelt, dass sie zur jeweiligen Fahrsituation passt.
Das Getriebe gibt diese Kraft an die Antriebswellen weiter, welche die Räder antreiben. Aus diesem Grund merken Sie direkt, wenn Sie einmal den falschen Gang einlegen oder beim Anfahren zu viel Gas geben. Das Getriebe kann seine Aufgaben nur mithilfe der Gänge und Getriebeabstufungen durchführen, welche entweder automatisch oder manuell durch den Fahrer gewechselt werden.
Bei einem Fahrzeug mit manuellem Getriebe wird durch die Betätigung der Kupplung die Verbindung zwischen Motor und Getriebe überbrückt, damit Sie einen anderen Gang einlegen können. Bei einem Automatikgetriebe passiert das vollautomatisch ohne dass das Kupplungspedal bedient werden muss.
Im Serviceplan Ihres Autos können Sie nachlesen, wann der Wechsel des Getriebeöls fällig ist. Er ist ein fester Bestandteil im Wartungsplan eines Autos. Wie oft das Öl in Ihrem Getriebe gewechselt werden muss, variiert von Automarke zu Automarke, aber die meisten Hersteller empfehlen einen Getriebeölwechsel nach etwa 150.000 bis 180.000 km. Auch kleinere Probleme können große Schäden am Getriebe anrichten, weshalb Sie kein unnötiges Risiko eingehen sollten, wenn Ihnen ein Problem an Ihrem Getriebe auffällt.
Wenn Sie sich in naher Zukunft ein neues Auto zulegen wollen, dann sollten Sie sich bereits im Vorhinein überlegen, welche Art von Getriebe Sie wählen möchten. In diesem Artikel finden Sie die wichtigsten Informationen zum Thema Getriebe, damit Sie die Entscheidung einfacher treffen können.
Manuelles Getriebe oder Automatikgetriebe
Die deutschen Autofahrer sind im europaweiten Vergleich eher traditionell und fahren überwiegend mit einem manuellen Getriebe. Autobutlers Kfz-Mechaniker schätzen, dass etwa 65% bis 70% aller deutschen Autos ein manuelles Getriebe besitzen.
Wenn Sie ein Auto mit einem manuellen Getriebe kaufen, dann können Sie die Steuerung mit dem Schaltknüppel selbst betätigen und die Schaltung führen. Viele Autobesitzer bevorzugen es, selbst die Kontrolle zu haben und die Gänge wechseln zu können. Gleichzeitig sollte man auch wissen, dass ein manuelles Getriebe auf lange Sicht bei den meisten Autos günstiger ist als ein Automatikgetriebe.
Die Vorteile von einem Auto mit Automatikgetriebe ist, dass Sie sich komplett auf das Fahren konzentrieren können und keine Gänge mehr wechseln müssen. Das erhöht zum einen Ihren Fahrkomfort, ist andererseits aber auch schneller in einigen Situationen wie beispielsweise beim Anfahren an der Ampel oder beim Abbiegen. Zudem ist ein Automatikgetriebe bei Staus und Stop and Go-Verkehr sehr angenehm, da Sie sich nicht auf den Gangwechsel konzentrieren müssen.
So funktioniert ein Automatikgetriebe
Ein "normales" Automatikgetriebe wird heutzutage elektrisch gesteuert und funktioniert über ein hydraulisches System. Da das Getriebegehäuse so eingerichtet ist, dass es in einen neuen Gang wechselt, wenn die Umdrehungen genügend ansteigen, bedeutet dies auch, dass der Kraftstoffverbrauch bei einem Automatikgetriebe wesentlich besser ist. Denn das Getriebe regelt dauerhaft den Verbrauch und stellt sicher, dass der richtige Gang eingestellt ist.
Wie der Name bereits sagt, schaltet ein Automatikgetriebe vollautomatisch die Gänge, ohne dass der Fahrer dies übernehmen muss. Die einzigen Einstellungen, die man als Autofahrer beachten muss, sind P für Parken, R für Rückwärts, N für Neutral und D für Drive/ Fahren, welches der Fahrgang ist.
In diesem Artikel erfahren Sie mehr dazu, wie man mit einem Automatikgetriebe fährt.
Automatikgetriebe sind zumeist so aufgebaut, dass sich in der Mitte des Getriebes ein großes Zahnrad befindet, welches die Kraft vom Motor überträgt. Rund um dieses Zahnrad verteilt, sitzen verschiedene Zahnräder, die als Planetenradsätze bezeichnet werden. Sie sind verschieden groß und können miteinander verbunden oder voneinander getrennt werden. Um diese Zahnräder herum sitzt noch ein anderes Zahnrad, welches die Kraft von den Planetenradsätzen weiter an die Räder gibt. Ein Gangwechsel findet in einem gleitenden Übergang zwischen den verschiedenen Zahnrädern statt, welches das Fahrerlebnis entspannter macht, da das Rucken entfällt, als wenn zwischen den Gängen manuell gewechselt werden muss.
In vielen neueren Autos, wie etwa bei Autos von Ford, befindet sich eine Ausgabe eines Automatikgetriebes, welche Power Shift genannt wird. Diese kann die Gänge beim Gasgeben noch schneller wechseln. Wenn Sie das Gaspedal durchtreten, kann das Auto durch den Power Shift schneller an Fahrt aufnehmen und die Gänge leichter wechseln.
Zusätzlich dazu findet sich auch ein sogenanntes CVT-Getriebe (Continuous Variable Transmission), welches dadurch gekennzeichnet ist, das es nur eine einzelne Kette hat, welche die Kraft vom Motor auf zwei Reibscheibenpaare überträgt. SO werden die Scheiben axial verstellt und die Übersetzung erfolgt stufenlos.
Es ist wichtig auch das vollautomatische Getriebe Ihres Autos stets überprüfen und warten zu lassen, um Schäden und Probleme zu verhindern. Automatikgetriebe verschleißen "direkter" als manuelle Getriebe, bei denen die Kupplung am meisten verschleißt. Bei einer Wartung wird das vollautomatische Getriebe gereinigt, wodurch andere verschleißbezogene Verunreinigungen durch das Getriebeöl vorgebeugt werden kann.
Was ist ein halbautomatisches Getriebe
Bei einem halbautomatischen Getriebe ist die Kupplung zwar im Auto vorhanden, allerdings muss der Fahrer die Kupplung nicht betätigen und auch das Kupplungspedal ist nicht vorhanden. Bei einer Halbautomatik ist ein Computer dafür zuständig, die Gänge automatisch zu wechseln.
Es variiert von Auto zu Auto, wie ein halbautomatisches Getriebe in der Praxis funktioniert. In einigen Autos muss der Fahrer nichts unternehmen, um die Gänge zu wechseln und kann den Motor und die Elektrik einfach die Arbeit erledigen lassen.
In den häufigsten Fällen muss der Fahrer dem Motor allerdings selbst mitteilen, ob ein Gang gewechselt werden muss. Dabei muss der Fahrer den Schalthebel in die gewünschte Richtung verschieben und schon wechselt die Elektronik die Gänge. Wenn beim Fahren also die Gänge gewechselt werden müssen, dann geschieht dies ohne dass der Autofahrer die Kupplung betätigen und den neuen Gang einlegen muss. Dabei muss der Fahrer allerdings immer noch den Schalthebel betätigen. Der Gangwechsel selbst findet in einem sogennanten Aktor statt, welches ein Antriebselement in Ottomotoren ist.
Rein finanziell betrachtet kann es ein Vorteil sein, ein Auto mit einem halbautomatischen Getriebe zu kaufen, da es auf lange Sicht weniger Reparaturen benötigt. Sollte etwas in dem vollautomatischen Getriebe beschädigt werden, dann muss der Mechaniker das komplette Schaltgetriebe ausbauen, was sehr teuer werden kann. Mit dem halbautomatischen Schaltgetriebe hat das Auto auch eine Kupplung, welches das Getriebeteil ist, das am schnellsten verschleißt. Das ist in diesem Fall allerdings ein Vorteil, da die Kupplung wesentlich günstiger zu reparieren ist als das Getriebe selbst.
Autos von Peugeot, Citroën, Volkswagen, Audi, Škoda und Seat verfügen häufig über ein halbautomatisches Getriebe. Dabei variieren die verwendeten Getriebe sehr stark zwischen den verschiedenen Automarken.
Die wichtigsten Fakten zu DSG-Getrieben
Ein DSG-Getriebe ist eine Mischung aus einem manuellen und einem Automatikgetriebe, welches einen vollautomatischen Gangwechsel ermöglicht. Die Kraftübertragung erfolgt bei einem DSG über zwei Kupplungen, woher auch der Name Doppelkupplungsgetriebe stammt. Die Wahl der Gänge wird elektronisch anhand der Motordrehzahl, der Fahrtgeschwinidgkeit und des Verhaltens des Fahrers gesteuert.
Zu dem größten Vorteil von DSG-Getrieben zählt, dass sie den Kraftstoffverbrauch so gut optimieren wie manuelle Schaltgetriebe, dabei aber so angenehm zu Fahren sind wie Automatikgetriebe. Zusätzlich haben Doppelkupplungsgetriebe eine längere Haltbarkeit und einen geringeren Verschleiß und sind mit geringeren Herstellungskosten verbunden.
Da das DSG-Getriebe im Jahr 2003 von Volkswagen entwickelt wurde, wird es auch heute noch in vielen Autos von deutschen Autoherstellern verbaut, so etwa auch in Autos von Audi, BMW und Mercedes-Benz. Ein Nachteil der Doppelkupplungsgetriebe ist es, dass man stets auf die korrekte Wartung achten sollte, denn oftmals ist bei dieser Art von Getriebe bereits alle 60.000 km ein Getriebeölwechsel fällig. Sollte dies missachtet werden, dann kann ein erhöhter Verschleiß durch Schmutz und Staubablagerungen entstehen.
So funktioniert ein Sequentielles Getriebe
Auch das sequentielle Getriebe wird zwischen einem Automatik- und manuellen Getriebe eingeordnet. Dabei können Sie die Gänge zwar manuell einstellen und selbst schalten, allerdings arbeitet das Getriebe selbst mit einer Automatik, weshalb es oft auch als Halbautomatik bezeichnet wird.
Wie der Name bereits sagt, sind die Gänge bei einem sequentiellen Getriebe in einer Linie angeordnet anstelle des normalen H-Formats. Aus diesem Grund können Sie nur in den nächsthöheren oder vorherigen Gang schalten. Dabei müssen Sie den Schalthebel lediglich antippen und das Getriebe wechselt bereits den Gang.
Ein sequentielles Getriebe bietet Ihnen den Vorteil, schneller zwischen den Gängen schalten und leichter die Geschwindigkeit erhöhen zu können. Das manuelle Schalten gibt Fahrern dabei ein neues Fahrgefühl, da sie das Auto so individuell steuern können ohne sich jedoch auf die Schaltung konzentrieren zu müssen. Gleichzeitig überlassen sie die Schaltung so nicht vollständig der Automatik. Diese Art von Getriebe ist in diversen Modellen von Smart verbaut, wie etwa dem Smart Fortwo.
Das ist die Active Shift Control
Erst vor Kurzem entwickelte Hyundai eine verbesserte Ausgabe der Getriebesteuerung für Hybridautos. Hybridautos sind auch jetzt noch relativ selten, da sie sowohl einen Benzin- als auch einen Elektromotor besitzen. Der größte Vorteil eines Hybridautos ist es, dass es den Elektromotor immer dann verwendet, wenn das normale Benzinauto den höchsten Kraftstoffverbrauch hat, insbesondere beim Starten und Beschleunigen.
Die sogenannte Active Shift Control verbessert den Kraftstoffverbrauch, den Gangwechsel und die Haltbarkeit des Getriebes noch weiter. Gleichzeitig wurde dadurch auch die Geschwindigkeitsbeschleunigung verbessert. Dies wird durch die ASC gewährleistet, welche auch als Precise Shift Control bezeichnet wird. Sie optimiert den Moment und den Transfer der Kraft an die Räder, indem die Gangwechselrate effektiviert wird.
Die Rate der Gangwechsel wird mithilfe eines Sensors gemessen, der die Umdrehungen des Elektromotors im Getriebe registriert und synchronisiert. Dadurch greift die Active Shift Control ein, wenn Gänge gewechselt werden. Durch den geschmeidigeren Gangwechsel werden Energieverluste um bis zu 30% verringert. Zudem wird auch die Dauer eines Gangwechsel verringert und zwar von etwa 500 Milisekunden auf nur 350 Milisekunden, wodurch auch die Reibung im Getriebekasten geringer ist, was wiederum die Haltbarkeit erhöht.